Tuesday, January 17, 2012

So many things yet, so little time...

2011 ging ich im Sommer für ein Jahr nach Amerika, um auf die Kinder fremder Menschen aufzupassen. Verlasse meine Freunde, Familie und Geliebten, um meinen Traum vom Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu leben.
09.07.11 verabschiedete ich mich von den Leuten, mit denen ich 3 Jahre zur Schule gegangen bin, durch Abistress, durch alkohol Exzesse, durch Freundeskrisen und die besten Tage meines Lebens.
10.07.11 verabschiedete ich mich von meinen Verwandten, von meinem Papa, der sich , soweit ich weiß, das erste Mal in seinem Leben in meiner Anwesenheit Tränen aus dem Gesicht getupft hat. Von meiner Oma, die mich als Baby immer aufgenommen hat, wenn meine Mama nicht mehr konnte und ohne die ich heute nicht hier wäre und von meiner Mama, die mich so erzogen hat wie ich bin, nicht immer die vorzeige Tochter, aber keine, für die man sich schämen müsste.
11.07.11 stieg ich um 4 Uhr Nachts ins Auto um Deutschland zu verlassen.


Heute, 17.1.11 stehe ich um 7 Uhr auf, Kinder, die ich vor einem halben Jahr kennen gelernt habe, rennen mir in die Arme, sagen ich bin hübsch, fragen mich, warum ich überhaupt hier sei und warum ich denn irgendwann auch wieder nach Hause muss. Fragen mich, welche Farben der Regenbogen hat, wie man Pancakes macht und wie sie den Fraß essen sollen, den ich ihnen gemacht habe. Kinder, die am Anfang nicht mal meinen Namen aussprechen konnten, da ich nicht aus ihrer gewöhnlichen Umgebung komme und die trotzdem froh sind, dass ich da bin. Manchmal mehr, manchmal weniger.


Heute, 17.1.11 realisiere ich, was ich habe und, dass viele Menschen nicht wissen was sie überhaupt haben , weil sie zu sehr beschäftigt sind zu überlegen, was sie nicht haben.


Ein halbes Jahr Amerika ist nun vorbei, ein halbes Jahr von zuhause weg, ein neues Zuhause, neue Sprache, neue Leute- Und am Ende bereuen wir nur die Chancen, die wir nicht wahrnahmen, die, für die wir zu feige waren sie aus zusprechen und Entscheidungen, vor denen wir zu viel Respekt hatten sie zu treffen.


Und wir realisieren, alles dreht sich um die Zeit. Doch die Zeiten verändern sich und wir mit ihnen. 

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